Hans Bellmer (1902-1975) war ein deutscher Künstler, der vor allem für seine surrealistischen und erotischen Fotografien und Skulpturen bekannt ist. Er wurde in Katowice, Polen, geboren und wuchs in Deutschland auf.
Bellmer studierte zunächst Technik, bevor er sich der Kunst zuwandte und 1925 nach Berlin zog. Dort wurde er von den Surrealisten beeinflusst, insbesondere von den Werken von Max Ernst und Salvador Dalí. Er begann, Fotografien zu machen, in denen er Puppen und Körperteile arrangierte, um unheimliche und verstörende Bilder zu schaffen.
Sein bekanntestes Werk ist die Serie "Die Puppe", die in den 1930er Jahren entstand. Die Fotografien zeigen entfremdete Puppenkörper in erotischen und gewalttätigen Posen. Mit dieser Serie wollte Bellmer die Konventionen und Erwartungen der Gesellschaft bezüglich des weiblichen Körpers in Frage stellen.
Bellmer wurde während des Zweiten Weltkriegs vom nationalsozialistischen Regime verfolgt, da seine Kunst als "entartet" und "unpatriotisch" angesehen wurde. Er floh nach Paris und wurde später von den US-Truppen befreit.
Nach dem Krieg setzte Bellmer seine künstlerische Arbeit fort und wandte sich vermehrt der Skulptur zu. Er experimentierte mit verschiedenen Materialien und schuf organisch wirkende Objekte, die wiederum surreal anmuteten.
Hans Bellmer gilt als ein wichtiger Vertreter des Surrealismus und als Vorläufer der Konzeptkunst und der feministischen Kunst. Seine Werke haben einen bleibenden Einfluss auf die Kunstwelt hinterlassen und sind in vielen renommierten Museen und Galerien weltweit zu finden.
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